Corporate Design erstellen: Anleitung einer Design-Agentur
Lukas Pichler
13.02.2023
Porzellangasse 11
1090 Wien
Lukas Pichler
13.02.2023
Du weißt, wie wichtig ein Corporate Design für dein Unternehmen ist und möchtest jetzt ein CD (kurz für Corporate Design) erstellen. Dann ist dieser Artikel genau richtig für dich. Wir zeigen dir den Prozess einer professionellen Corporate Design-Erstellung. Nutze die folgenden Punkte als deine Leitlinie, wenn du dein Corporate Design selbst erstellst. Oder bekomme ein grundlegendes Wissen, damit du die Angebote von Agenturen auch bewerten kannst.
Die attraktiven Resultate unserer Kunden beruhen auf demselben Prozess. Du erhältst also Wissen und Erfahrungen, die auch wirklich funktionieren.
Inhaltsverzeichnis
Bevor du deinen Kunden ein Wort über dein Produkt erzählst, haben sie schon eine Meinung über dein Unternehmen und deine Produkte. Verantwortlich für diese Meinung ist dein Corporate Design.
Egal ob du ein Corporate Design bewusst erstellt hast oder nicht, jeder wird etwas sehen (Website, Visitenkarte, Briefpapier, Verpackung, Büroraum, etc.) und es automatisch bewerten.
Du hast jetzt die Wahl: Möchtest du mit einem gut abgestimmten Corporate Design deinen Wiedererkennungswert und Bekanntheitsgrad steigern und dich so von der Konkurrenz abheben? Alles außer ein klares JA ist fahrlässig und gefährdet die Zukunft deines Unternehmens. Zudem schaffst du mit einem einheitlichen visuellen Auftritt großes Vertrauen bei den Kunden und erzeugst so einen nachhaltigen Vorteil für dein Unternehmen. Sollte dir die Relevanz des Corporate Designs noch nicht ganz klar sein, dann empfehlen wir dir unseren Artikel über Corporate Design.
Dann starten wir auch schon mit unserem Corporate Design-Leitfaden. Es ist wichtig, dass du den Prozess Schritt für Schritt durchläufst. Ein erfolgreiches Corporate Design zu erstellen, bedeutet gewisse Regeln zu befolgen und nicht planlos ein Logo zu entwerfen.
Die strategische Herangehensweise erzeugt Marken, die uns aufgrund von visuellen Komponenten in Erinnerung bleiben. Alles, was am Ende einfach und selbstverständlich wirkt, ist das Resultat von penibel geplanter Arbeit. Daher werden wir dir jetzt die 4 Etappen zeigen, die auch wir selbst bei der CD-Erstellung für unsere Kunden absolvieren.
Vorbereitung ist alles! Das trifft auch auf die Erstellung des Corporate Designs zu. Der visuelle Auftritt deines Unternehmens sollte nicht nur attraktiv sein, sondern auch die Identität deines Unternehmens widerspiegeln. Vielleicht hast du dich schon einmal mit der strategischen Ausrichtung (Corporate Identity) deines Unternehmens beschäftigt. Dann wird die Analyse-Phase sehr kurz ausfallen, weil die Grundlagen für ein Corporate Design-Konzept schon in der Corporate Identity behandelt wurden.
Der Zeitaufwand der Analyse hängt also von der Detailliertheit der Unternehmensidentität ab. Wenn du dich noch nicht mit der strategischen Ausrichtung deines Unternehmens beschäftigt hast, dann musst du jetzt unbedingt die folgenden Analyse-Punkte erledigen, bevor du dein Corporate Design erstellst.
Sollte dein Unternehmen schon eine klare Markenidentität haben, dann kannst du mit dieser Information gleich mit der zweiten Etappe starten.
Theoretisch könntest du in deinem Unternehmen verschiedene Marken führen, die sich vom Design unterscheiden. Dann würdest du neben einem allgemeinen Corporate Design auch verschiedene Brand Designs brauchen.
Wir gehen auf das Thema der Markenarchitektur aber nicht näher ein, weil für kleine und mittlere Unternehmen zu 99% nur eine “Corporate Brand” existiert. Als KMU trittst du in den meisten Fällen mit einer einzigen Marke (Corporate Brand) nach außen auf. Daher ist die Entwicklung eines Corporate Designs zur gleichen Zeit als Brand Design, auch visuelle Brand Identity genannt, zu verstehen.
Im Artikel werden wir aufgrund des üblichen Sprachgebrauchs vorrangig den Begriff Corporate Design (CD) verwenden. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass wir den visuellen Auftritt des Unternehmens auch immer als Brand behandeln und darauf auch in der Analyse achten müssen.
Corporate Design vs Brand Design
Die Unternehmensphilosophie bildet den Kern deiner Unternehmensidentität und somit auch das Fundament, um ein Corporate Design zu erstellen. Das Schwierigste ist, von Null zu starten. Daher empfehlen wir dir, alle vorhandenen Marketing-Materialien zu sammeln (Grafiken, Werbeanzeigen, Social-Media-Posts, Guidelines, etc.) und diese auszuwerten.
Überdies ist es sehr hilfreich, Umfragen und Interviews mit Mitarbeitern, Partnern und Kunden durchzuführen. Diese Methoden liefern dir qualitativ hochwertige Informationen zu deinem Unternehmen.
Nachdem du mit den ausgewerteten Daten den Status quo ermittelt hast, nutze die Informationen für die Erarbeitung der Unternehmensphilosophie. Diese umfasst die folgenden Konzepte.
Eine Unternehmensgeschichte gibt deiner Philosophie eine emotionale Note und macht es noch einfacher eine Unternehmenspersönlichkeit zu erkennen. Besonders wenn du ein Corporate Design erstellen lässt, sind die emotionalen Aspekte deines Unternehmensleitbilds eine große Hilfe für den Designer.
Am Ende soll dein CD potenzielle Kunden überzeugen und deinen Verkauf fördern. Diesen Job erledigt unter anderem eine gekonnte Markenpositionierung. Die Corporate Design-Erstellung erfordert somit eine klare Positionierung deiner Unternehmensidentität. Das bedeutet, dass du dein Produkt/Dienstleistung in den Köpfen deiner Zielgruppe im Vergleich zu deinen Konkurrenten klar positionieren musst.
Identifiziere deine Zielgruppe und finde heraus, wie diese tickt. Wichtige Aspekte sind die Probleme, Bedürfnisse und Wünsche deiner potenziellen Kunden. Diese kannst du dann bis zu einem gewissen Grad mit dem CD visualisieren. Folgende Fragestellungen helfen dir, deine Zielgruppe besser zu verstehen.
Die besten Daten bekommst du immer von echten Kunden. Solltest du schon Kunden haben, dann setze dich einfach mit ihnen zusammen und stelle ihnen ein paar Fragen. Bei einem großen Kundenstamm ist auch eine Umfrage möglich.
Wenn du noch keine Kunden hast, dann versetze dich in einen fiktiven Käufer und verbessere diese Vorstellung durch Online-Recherche.
Eigentlich musst du nur eine Frage beantworten können. Diese hat es aber in sich.
Welchen Nutzen ziehen Kunden aus deinem Produkt/Dienstleistung?
Die Antworten auf diese Frage ist die Value Proposition (Nutzenversprechen). Sie liefert die Substanz für die nächste Etappe der CD-Erstellung.
Notiere dir zuerst alle Produkteigenschaften und deren Vorteile. Im nächsten Schritt musst du herausfinden, welchen Nutzen diese Eigenschaften für deine Kunden haben. Jetzt nimmst du die Informationen von der Zielgruppenanalyse zur Hand und beurteilst die Berechtigung des geglaubten Kundennutzens. Nur wenn der genaue Nutzen deines Produkts bestimmt wurde, kannst du ein Corporate Design erstellen, welches deine Kunden emotional anspricht.
Aber die Value Proposition wird deine Zielgruppe nur überzeugen, wenn sie sich vom Angebot der Konkurrenz unterscheidet. Das bringt uns zum dritten Punkt der Markenpositionierung.
Unglücklicherweise bist du nie alleine im Markt. Du musst deine Zielgruppe also nicht nur von deinem Produkt überzeugen, sondern ihnen auch klar machen, dass du besser als die Konkurrenz bist. Aber keine Sorgen, es gibt immer Bereiche, wo die Wünsche der Kunden nicht vollkommen erfüllt werden.
Wähle deine 5 größten Wettbewerber, die im selben Produktsegment sind und die gleiche Zielgruppe bedienen, aus. Mit einer SWOT-Analyse eruierst du die Stärken und Schwächen deiner Mitbewerber. Diese Übersicht zeigt dir die Bereiche, wo du gute Chancen hast, dich von der Konkurrenz abzugrenzen.
Natürlich spielt die Analyse der visuellen Komponente eine besondere Rolle. Nimm das Corporate Design deiner Konkurrenten genau unter die Lupe. Was machen sie gut? Wo gibt es Potenzial? Im besten Fall findest du Möglichkeiten, wie du dich schon alleine mit deinem visuellen Auftritt von ihnen abhebst.
Vergiss nicht, dein eigenes Angebot mit den Erkenntnissen der Wettbewerberanalyse zu optimieren. Du musst die Markenpositionierung als einen dynamischen Kreislauf sehen. Die drei Elemente (Zielgruppe, Produkt und Wettbewerb) beeinflussen sich gegenseitig und sind somit im konstanten Austausch miteinander.
Nachdem du dich intensiv mit dem strategischen Teil (Unternehmensanalyse) auseinandergesetzt hast, ist es Zeit für den kreativen Teil. Damit du deine Unternehmensphilosophie und Markenpositionierung visuell verwirklichen kannst, braucht es noch einen Zwischenschritt. Diese Aufgabe erledigt das Konzept der kreativen Idee. Stell dir die kreative Idee als Metapher deiner Brand Identity vor. Diese macht die strategischen Ergebnisse greifbar und erlaubt dir, ein aussagekräftiges CD zu entwickeln.
Nehmen wir onpavo als Beispiel, wo der Pfau die Metapher bildet. Im Speziellen ist es der Moment kurz vor der Paarung, wenn das Männchen ein Rad schlägt. Es muss sich sichtbar machen und von seiner besten Seite zeigen, um eine potenzielle Partnerin zu überzeugen. Es genügt nicht, einfach nur dazustehen und seine Vorteile aufzuzählen. Der männliche Pfau schlägt also nicht nur ein Rad, weil es schön aussieht.
Der Hauptgrund ist: Es funktioniert. Er erreicht damit seine Ziele. Wenn Unternehmen auch ihr Potenzial ausschöpfen möchten, dann müssen sie mit funktionellem, attraktivem Marketing (Pfauenrad) potenzielle Kunden überzeugen.
Die kreative Idee ist somit die bildliche Übersetzung deiner Markenidentität. Sie bildet das fundamentale Konzept, das alle folgenden Design-Elemente verbindet und ein stimmiges CD garantiert.
Nach der Formulierung deiner Metapher baust du den grundlegenden Stil des Corporate Designs um diese zentrale Idee. Kreative Prozesse führen zu
Grafischer Stil von Onpavo
Diese Prozesse benötigen eine gewisse Erfahrung und eine iterative Arbeitsweise. Referenzen helfen dir, das kreative Konzept und dessen Stilrichtung verständlich darzustellen.
Du hast jetzt nicht nur die strategische Etappe gemeistert, sondern auch die kreative. Der nächste Schritt betrifft die technische Ausführung. Jetzt musst du nämlich das System für das Corporate Design erstellen.
Im Folgenden erklären wir, wie du die einzelnen Elemente eines ganzheitlichen Design-Systems erstellst. Dazu zählen Logo, Farben, Typografie, Grafiken, Bildsprache und Layout.
Vorab wollen wir nochmals betonen, dass du diese Punkte nicht unterbewerten solltest. Dein CD wird 24/7 für deine Kunden sichtbar sein. Entscheidest du dich, dein Corporate Design selbst zu erstellen, dann musst du unbedingt die nötigen technischen Fähigkeiten besitzen. Legen wir los!
Im vorherigen Schritt hast du schon die Farbpalette im Wesentlichen bestimmt. Du solltest jetzt wissen, welche Farben du benötigst, um dein Unternehmen am besten zu repräsentieren. Vergewissere dich, dass die Farben auch wirklich zu deiner Markenidentität passen. Wir verbinden nämlich verschiedene Emotionen mit jeder Farbe.
Zum Beispiel vermittelt Rot Leidenschaft, Dynamik und Impulsivität. Im Gegensatz dazu entwickelt Blau ein Gefühl von Ruhe, Vertrauen und Beständigkeit.
Des Weiteren sollten deine Brandfarben nicht gleich wie die eines bekannten Konkurrenten sein. Du willst ja nicht, dass Kunden an deinen Wettbewerber denken, wenn sie deine Farben sehen. Je genauer du in der Analysephase gearbeitet hast, desto leichter fällt die richtige Farbwahl.
Farbpalette von Onpavo
Nachdem du die passenden Grund- und Akzentfarben ausgewählt hast, geht es weiter mit den Details. Bei der Farbauswahl hast du die Möglichkeit mit monochromen, komplementären, analogen oder triadischen Farbkombinationen zu arbeiten. Weitere Faktoren, die bedacht werden müssen, sind Tönung, Schattierung und Sättigung.
Zudem musst du unbedingt Farbschemen erstellen, die sich durch die gesamte Corporate Design Erstellung ziehen. Achte neben einer attraktiven Erscheinung auch auf die Funktionalität (z.B. Lesbarkeit von Schriften) der Brandfarben.
Typografie, die Gestaltung mit Schrift, ist ein zentraler Bestandteil, wenn wir ein Corporate Design erstellen. Genau wie bei den Unternehmensfarben, nimmst du die Markenidentität als Grundlage.
Deine Unternehmensschrift muss sich ganz natürlich in die kreative Idee einfügen und somit deine Philosophie visualisieren.
Es stehen dir vier Schriftarten zur Verfügung: Serif-Schriften, Sans-Serif-Schriften, Script-Fonts und Display-Fonts.
Du erahnst es schon. Jede Schriftart kommuniziert wieder ein bestimmtes Gefühl und muss daher in der richtigen Situation verwendet werden. In der Corporate Design-Erstellung können Schriftarten auch kombiniert werden. Aber hier musst du genau wissen, was du tust. Solltest du kein Brand- oder Grafikdesigner sein, dann übertreibe es jedenfalls nicht. Keep it simple!
4 Schriftarten: Serif-Schriften, Sans-Serif-Schriften, Script-Fonts und Display-Fonts
Hast du die richtige Schriftart gewählt, musst du dich jetzt für eine bestimmte Font (Schrift) innerhalb dieser Kategorie entscheiden. Du hast die Möglichkeit, dein Corporate Design mit gratis verfügbaren Schriften zu erstellen oder in Premium-Fonts zu investieren. Solltest du dir nicht sicher sein, dann wähle einfach eine von tausenden Gratis-Schriften aus.
Mit der Wahl deiner Unternehmensschrift ist es noch nicht getan. Du erstellst ja ein Corporate Design-System. Daher musst du festlegen, wie deine Schrift verwendet werden soll. Welche Variante (Regular, Bold, Italic, etc.) deiner Unternehmensschrift dient zu welchen Zwecken? Überdies musst du auch eine typografische Hierarchie erstellen. Textelemente (Overline, Headline, Body-Copy, etc.) werden hier nach ihrer Bedeutung geordnet und bestimmt.
Das Logo ist natürlich das Herzstück deiner visuellen Brand Identity. Wenn der Kunde an dein Unternehmen denkt, sollte er immer dein Logo im Kopf haben. Aber das bedeutet nicht, dass es separat behandelt wird. Das Logo muss sich genauso in den definierten Stil einfügen, wenn du ein Corporate Design erstellst.
Daher entscheidest du dich für einen Logotyp passend zu deiner kreativen Idee. Grundsätzlich gibt es diese Auswahl an Logotypen:
In den vorherigen Schritten hast du den Grundstein für die richtige Wahl gelegt. Lass dich nicht von persönlichen Befindlichkeiten leiten, sondern entscheide dich für einen stimmigen Logotyp.
Die Farbe und Typografie hast du in der Corporate Design-Erstellung ja schon behandelt. Diese Elemente musst du natürlich bei der Logoerstellung berücksichtigen. Beachte, dass bei einer Wortmarke die Buchstaben in der Regel individuell designt werden und keine eigene Schrift darstellen.
Nachdem du die Eckpunkte bestimmt hast, startet die Umsetzung – das Logo designen. Wir empfehlen dir, ein Moodboard zu erstellen. Es hilft, den kreativen Prozess in Gang zu bringen. Dann beginnst du, deine ersten Logo-Varianten zu skizzieren. Du überarbeitest diese immer wieder.
Die Logo-Erstellung ist ein iterativer Prozess, der Kreativität und Geduld erfordert.
Die ersten Skizzen können noch mit Stift und Papier erstellt werden. Aber wenn du näher zu der idealen Variante kommst, musst du mit einer Software für Vektorgrafiken arbeiten. Ein Klassiker ist hier das Programm “Adobe Illustrator”.
Wir müssen aber ehrlich sein: Ein Logo zu designen braucht viel Erfahrung und sollte daher einem Experten überlassen werden. Es gibt auch Programme, die dir Vorlagen für dein Logo anbieten und somit Laien die Logo-Gestaltung ermöglichen. Aber erwarte dir hier kein professionelles Logo.
Egal, ob du dein Logo selbst erstellst oder einen Experten beauftragst, das Resultat sollte folgende Eigenschaften haben:
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Obwohl dieses Sprichwort schon immer seine Berechtigung hatte, ist es heute treffender als je zuvor. Mit den digitalen Möglichkeiten wurden Bild- und Videomaterial ein fixer Bestandteil unseres Alltags. Denke an Social-Media, wo Fotos und Videos langen Texten schon längst den Rang abgelaufen haben. Dieser Trend bekommt jetzt auch bei Unternehmen, die ein Corporate Design erstellen, eine enorme Bedeutung.
Damit du das Potenzial der Bildsprache auch nutzt, müssen sich die Aufnahmen in dein Corporate Design-System einfügen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, weil es so viele Emotionen vermittelt. Genau diese Emotionen musst du auch richtig kommunizieren. Lies dir nochmals die Ergebnisse deiner Analyse durch. Welche Bildsprache passt zu deinem Unternehmen? Möchtest du eher Professionalität oder Lässigkeit ausstrahlen? Passend zu deiner Brand sollte sich hier ein klarer Stil ergeben, den du dann einheitlich mit Fotos und Videos kommunizierst.
Jeder Stil weckt gewisse Emotionen
Wenn es zur Umsetzung kommt, hast du verschiedene Möglichkeiten. Die beste Variante ist natürlich, einen professionellen Foto-/Videografen zu beauftragen, der deine definierte Bildsprache auch gekonnt in die Realität umsetzt. Dieser weiß genau, welche Umgebung, Belichtung, Fotomodelle, Fokusbereiche, etc. zu deinem angestrebten Ziel passen.
Vielleicht gibt es einen Hobbyfotografen in deinem Freundeskreis oder du möchtest es selbst in die Hand nehmen. Diese Variante kann als Einstieg gewählt werden, wenn du ein begrenztes Marketingbudget hast. Aber dir muss bewusst sein, dass du mit deinen Fotos und Videos nie dieselben Emotionen wie ein Profi mit jahrelanger Erfahrung erzeugst. Ein absolutes Minimum ist jedenfalls die Bildqualität von Aufnahmen. Verwende keine minderwertigen Kameras für deine Fotos und Videos.
Dieses Risiko eliminierst du mit professionellen Stock-Fotos. Aber diese Variante sollte nur eine Übergangslösung sein. Du erstellst ein Corporate Design, um Vertrauen in dein Unternehmen aufzubauen. Da sind generische Stock-Fotos, die von vielen anderen Unternehmen verwendet werden, nicht die beste Wahl. Entscheidest du dich trotzdem für diesen Weg, dann hole dir zumindest professionelle Unterstützung bei der Bildauswahl, damit ein einheitlicher Stil verfolgt wird. Diese Person kann die Materialien auch bearbeiten, um sie ein wenig mehr an dein Corporate Design anzupassen.
Genau wie bei der Bildsprache, kannst auch mit Grafiken und Illustrationen einen gewissen Stil vermitteln. In der Corporate Design-Erstellung braucht es neben den grafischen Stilelementen (Muster und Texturen) auch Infografiken, Piktogramme oder Icons.
Für die Erstellung dieser Design-Elemente ist die kreative Idee die Basis. Das zeigt uns jetzt die Wichtigkeit der Metapher. Sie macht es möglich, Grafiken zu erstellen, die auch eine emotionale Verbindung zu deinem Unternehmen darstellen. Das Ziel des grafischen Stils ist es, die kreative Idee zu stärken und gemeinsam mit den anderen Elementen ein einheitliches System zu bilden.
Texturen von Onpavo
Solltest du keine Erfahrung mit Grafikdesign haben, dann halte stilbildende Grafiken auf einem Minimum. Wenn du ein Corporate Design erstellen möchtest, ist Konsistenz das A und O. Speziell die grafischen Elemente müssen individuell konzipiert werden, damit sie auch das gewünschte Gefühl kommunizieren. Kleine Details entscheiden hier, ob eine Grafik Beständigkeit oder Dynamik kommuniziert. Es funktioniert daher nicht, fertige Grafiken und Illustrationen aus dem Internet zu verwenden. Die grafischen Elemente müssen individuell mit den entsprechenden Vektorprogrammen (z.B. Adobe Illustrator) designt werden. Möchtest du mit deinem CD positiv herausstechen, dann beauftrage lieber einen professionellen Grafiker für diese Aufgabe.
Damit dein Corporate-Design auch wirklich Einheitlichkeit und somit Vertrauen vermittelt, braucht es Regeln. Ohne gewisse Leitlinien gibt es kein System und die Überschrift dieses Abschnitts heißt ja “Corporate Design-System erstellen”. Ein Layout führt alle Markenelemente zusammen und schafft die notwendige Struktur für den Unternehmensstil.
Die Frage ist jetzt, wie ein Layout entsteht. Einen Teil der Antwort liefern uns Gestaltungsraster.
Ein Raster schafft Struktur und Ordnung. Es ist eine Hilfskonstruktion für die Anordnung von grafischen Elementen.
Das Gestaltungsraster sorgt dafür, dass einzelne Elemente nicht zufällig auf Design-Medien platziert werden, sondern gewissen Regeln folgen. Logo, Überschriften, Texte, Grafiken und Bilder bekommen einen bestimmten Platz innerhalb des Rasters. Das führt zu Konsistenz und Gewohnheit für den Betrachter. Theoretisch erkennst du selbst bei beliebiger Schrift- und Farbwahl einen gewissen Stil aufgrund des gleichbleibenden Layouts.
Entscheide dich für eine passende Rasterart. Im Grunde gibt es 5 klassische Arten:
Die Wahl hängt von deinem Stil, Inhalt und dem Design-Medium ab. Zum Beispiel ist es möglich, dass die Produktseite eines Online-Shops eine andere Rasterart als ein Werbeplakat erfordert.
Layout von Onpavo
Nachdem du dich für eine Rasterart entschieden hast, musst du diese nun auch anwenden. Es gibt verschiedene Konzepte, die dir helfen, die Elemente innerhalb des Rasters zu platzieren. Dazu zählen z.B. die Drittelregel, der goldene Schnitt, White-Space (Leerraum) oder Rule-of-Odds.
Es ist jetzt deine Aufgabe, die richtigen Konzepte und Layout-Regeln für die Erstellung deines Corporate Designs anzuwenden. Aber auch hier gilt wieder: Die Komposition eines Layouts benötigt bestimmte Fähigkeiten und reichlich Erfahrung.
Dein Corporate Design ist erstellt und bereit, aktuelle und potenzielle Kunden zu begeistern. Das große Stück Arbeit hast du bereits geschafft. Im Moment hast du zwar ein fertiges CD-System, aber es ist noch nicht sichtbar und die beteiligten Personen wissen noch nicht, was sie mit dem erstellten Corporate Design anfangen sollen. Erwecken wir jetzt dein CD zum Leben.
Zuerst klären wir einmal den Begriff Design-Medien und was damit im Kontext der Corporate Design-Erstellung gemeint ist.
Design-Medien (Plural von Design-Medium) sind Elemente, die zur Kommunikation des Corporate Designs dienen.
Beispiele von solchen Kommunikationsmitteln sind die Visitenkarte, Website, ein Plakat oder auch die Büroeinrichtung. Denke einfach an alle Objekte, sowohl analog als auch digital, die in Verbindung mit deinem Unternehmen stehen. Im Grunde hast du mit fast allen die Möglichkeit, dein CD zu verwirklichen.
Aber aufgepasst: Jedes Objekt hat seine Eigenheiten und erfordert individuelle Anwendung deines CD-Systems. Du kannst nicht einfach überall dieselben Grafiken, Bilder, Farbschemen, etc. verwenden. Hol dir hier die Unterstützung von einem professionellen Brand-Designer.
Design-Medien von Onpavo
Die Gestaltung der Design-Medien hängt oft vom verfügbaren Budget ab. Natürlich benötigt die Renovierung eines Geschäftslokals ein Vielfaches an Investitionskosten als die Gestaltung einer Visitenkarten. Daher empfehlen wir, am Anfang zu priorisieren. Konzentriere dich einmal auf die Design-Medien, mit denen viele Personen in Kontakt kommen und welche ohne großen Aufwand umsetzbar sind. Danach weitest du dein Corporate Design Schritt-für-Schritt aus.
In diesem Artikel hast du schon unzählige Male gelesen, wie wichtig Kontinuität beim Corporate Design erstellen ist. Es ist einfach ein essenzieller Faktor. Damit die einheitliche Umsetzung auch langfristig gewährleistet bleibt, musst du unbedingt eine Guideline erstellen. Diese hilft verschiedenen Stakeholdern dein CD auch in Zukunft richtig anzuwenden.
Beispiel:
Du möchtest 2 Jahre nach der Corporate Design-Erstellung, eine Newsletter-Kampagne starten und deine Kunden mit interessanten Inhalten versorgen. Dazu beauftragst du einen externen Content-Designer. Dieser wird gleich nach deinem Brand-Guide fragen, um den Newsletter passend zum CD gestalten zu können.
Die Guideline sollte die wichtigsten Regeln deines Corporate Design-Systems umfassen. Halte dich einfach an die einzelnen Elemente von oben. Denke immer daran, dass der Adressat des Brand-Guides möglicherweise keine Erfahrung mit deinem Unternehmen hat. Daher formuliere deine Richtlinien klar und prägnant.
Kleiner Ausschnitt des Brand Guides von Onpavo
Mit der Guideline hast du die Richtlinien zu Papier gebracht. Das bedeutet aber noch nicht, dass diese automatisch umgesetzt wird. Wir brauchen dir als Unternehmer sicher nicht erklären, wie wichtig Verständnis und eigenständiges Arbeiten von Mitarbeitern ist. Damit das auch auf das CD zutrifft, musst du unbedingt ein Bewusstsein innerhalb des Unternehmens schaffen.
Du musst in eine kontinuierliche Umsetzung vertrauen können, ohne die Notwendigkeit von stetiger Kontrolle zu verspüren.
Führe mit den Personen in Schlüsselpositionen Einzelgespräche und erkläre ihnen die Wichtigkeit des neuen Corporate Designs. Danach informiere die restlichen Mitarbeiter über das neue CD. Der einfachste Weg ist, den Brand-Guide und die Hintergründe der Corporate Design-Erstellung auszusenden. Natürlich ist es besser, allen Mitarbeitern in Form einer Veranstaltung, Workshop, etc. die Wichtigkeit des neuen visuellen Auftritts zu vermitteln.
Für eine effiziente Umsetzung ohne laufende Rückfragen, stelle einen einfachen Zugang zu den notwendigen Materialien sicher. Die relevanten Mitarbeiter sollten Zugriff auf Design-Templates, Vorlagen, Anwendungsbeispiele, etc. haben. Wahre unbedingt die Ordnung dieser Materialien, damit das CD kein ungewolltes Eigenleben entwickelt.
Dieser Punkt ist sehr simpel, wird aber oft vergessen. Stell dir vor, jemand anderes ahmt dein CD oder Teile davon nach und beansprucht sie dann für sich. Das würde bedeuten, dass du dein eigenes Corporate Design nicht mehr verwenden darfst. Im besten Fall kommt es zu einem Rechtsstreit, wo du aber erst dein Recht beweisen musst. Erspare dir all das. Gehe gleich zum Patentamt und lass zumindest dein Logo patentieren.
Solltest du den Artikel bis hierher gelesen haben, dann ist dir sicher eines bewusst: Für die Erstellung eines Corporate Designs braucht es vielseitige Fähigkeiten. Strategische und kreative Kompetenzen müssen vereint werden. Strategisches Denken, Branding-Wissen und Grafikdesign sind notwendige Anforderungen für ein erfolgreiches CD.
Grundsätzlich gibt es drei populäre Wege, wie Unternehmen ihr Corporate Design erstellen.
Eine Variante ist, die CD-Erstellung komplett in die eigene Hand zu nehmen. Dieser Weg ergibt nur Sinn, wenn du intern über die notwendigen Fähigkeiten verfügst, sprich Mitarbeiter mit angemessener Erfahrung und dem entsprechenden Wissen.
Ohne die internen Kompetenzen von Mitarbeitern, müsstest du auf Templates und einfache DIY-Anleitungen zurückgreifen. Aber auf diese Weise erreichst du mit Sicherheit kein qualitativ hochwertiges Resultat. Daher raten wir dir von dieser Idee ab. Ein schlechtes CD schadet deiner Brand mehr, als es ihr bringt.
Viele Unternehmer wählen diese Variante. Der Grund ist wahrscheinlich das große Angebot an Grafikern. Diese treten oft an das Unternehmen heran und bieten eine Corporate Design-Erstellung an.
Aber aufgepasst! Du weißt jetzt schon, dass Grafikdesign alleine nicht ausreicht und eines ist klar: Es ist schwer (unmöglich) Experte in mehreren Feldern zu sein. Daher ist es deine Aufgabe, den Grafikdesigner strategisch durch den Prozess zu leiten. Stelle sicher, dass du intern das notwendige Know-How besitzt. Viele Unternehmen übersehen diese Tatsache. Sie bekommen dann ein CD, das zwar schön aussieht, aber leider nicht funktioniert.
Das ist normalerweise die beste Variante für kleine und mittlere Unternehmen. Denn die Mehrheit der KMU besitzt keine eigene Marketing-, Branding- oder Designabteilung.
Eine Agentur verfügt über die unterschiedlichen Kompetenzen, die für die Erstellung eines professionellen Corporate Designs notwendig sind.
Es gibt hier natürlich große Qualitätsunterschiede. Nur weil sich eine Agentur so nennt, bedeutet es noch lange nicht, dass sie auch die notwendigen Fähigkeiten besitzt. Der Artikel gibt dir aber die Möglichkeit, die Arbeitsweise und Kompetenzen der Agentur zu überprüfen. Lass dich in einem Erstgespräch beraten und verwende diesen Artikel als deinen Leitfaden.
Für die Erstellung eines Corporate Designs musst du folgende vier Etappen absolvieren: Unternehmensanalyse, Kreatives Konzept, Corporate Design-System und Umsetzung.
Es ist wichtig, dass du die Etappen schrittweise durchläufst, weil diese immer auf die vorherige aufbauen.
Der Prozess erfordert die Kombination von verschiedenen Fähigkeiten. Strategisches Know-How, Branding-Wissen und Kreativität in Form von grafischen Fähigkeiten sind notwendig, um ein professionelles Corporate Design zu erstellen.
Die Diversität der Kompetenzen erfordert normalerweise eine Zusammenarbeit von einzelnen Experten. Daher sind Kommunikations- und Führungsfähigkeit nicht zu unterschätzen. Aufgrund der Komplexität der Corporate Design-Erstellung ist die Kooperation mit einer Agentur in den meisten Fällen die beste Entscheidung.
Der geplante visuelle Auftritt eines Unternehmens wird als Corporate Design bezeichnet. Diverse Materialien und Objekte (Visitenkarte, Website, Plakat, Schaufenster, etc.) können in das Corporate Design eingebunden werden.
In der Regel sind Agenturen für die Erstellung zuständig. Aber auch das Unternehmen muss intensiv am Prozess teilnehmen. Nur so kann eine Agentur ein funktionierendes Corporate Design erstellen.
Es gibt hier sicher verschiedene Wege. Wir bevorzugen den Prozess in vier Etappen zu gliedern: Unternehmensanalyse, Kreatives Konzept, Corporate Design-System und Umsetzung.
Für die Selbsterstellung müsstest du folgende Fähigkeiten besitzen: strategisches Know-How, Marketing- und Branding-Erfahrung, Grafikdesign und Kommunikationsstärke. Da es sehr schwer ist, in all diesen Bereichen ein Experte zu sein, ist es (fast) unmöglich, ein professionelles Corporate Design selbst zu erstellen.
Der wichtigste Punkt ist, dass dein Corporate Design deine Unternehmensidentität kommuniziert. Ein attraktives Erscheinungsbild ist dann die Zugabe. Damit du das erreichst, musst du viele kleine Puzzleteile zusammensetzen.
Ja, du brauchst sehr gute Grafikdesign-Kenntnisse. Das ist aber nicht alles. Strategie, Branding, Kommunikation, etc. sind weitere Fähigkeiten, die du brauchst. Daher empfehlen wir, in einem Team zu arbeiten.
Es gibt hier verschiedene Programme und jeder Designer bevorzugt ein anderes. Drei klassische Programme die oft verwendet werden sind: